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Komplette Chronik (Lange Ladezeiten)
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1900/01


Aus Anlaß des zweihundertjährigen Bestehens fand für die Schulkinder am. 18. Juni

1901 eine entsprechende Feier statt. Dieselbe begann mit Gesang und Gebet. Der Lehrer hielt hierauf eine Ansprache, in welcher besonders hervor gehoben wurde, daß das Aufblühen des preußischen Staates nächst Gott der weisen Regierung seiner Fürsten zu verdanken ist. Nebenbei wurde auch eine kurze Lebensgeschichte der preußischen Könige gegeben. Darauf wurden einzelne patriotische Lieder abwechselnd mit Gedichten vorgetragen seitens der Schüler. Zu der Feier hatten sich der Schul - und Gemeindevorstand vollzählig eingefunden, welche zur Erhöhung der Festesfreude die Kinder mit den üblichen Wecken bewirteten. Mit Gebet wurde die Feier beschlossen.

Eine Revision hielt Herr Schulinspektor Schmidt ab, während die Frühjahrsprüfung von Herrn Pfarrer Reitz kurz vor Schluß des Schuljahres vorgenommen wurde. Vom 1 . 23 März 1901 war der Lehrer zwecks Teilnahme an dem Obstbaukursus zu Geisenheim beurlaubt. Die Schule wurde während dieser Zeit von den Herrn Lehrer Müller, Medenbach u. Kohlhaas versehen.


Entlassen wurden : 4 Knaben und 4 Mädchen


Winnen, den 12. April 1901 K. Wengenroth

















1901/02


Die Schularbeit konnte in diesem Schuljahr ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Die übliche Revision nahm Herr Kreisschulinspektor vor. Am Anfang des Wintersemesters fand eine stille Kirchenvisitation in Gemünden statt. Die Frühjahrsprüfung hielt Herr Pfarrer Reitz ab.


Entlassen wurden 7 Knaben und 3 Mädchen


Winnen, den 2. April 1902 K. Wengenroth



1902/03


Wegen Krankheit des Herrn Schulinspektors Schmidt fiel die diesjährige Revision aus. Herr Pfarrer Reitz hielt am 31. März die Frühjahrsprüfung ab.


Entlassen wurden 3 Knaben


Winnen, den 31. März 1903 K. Wengenroth





1903/04


An Stelle des verstorbenen Herrn Kreisschulinspektors Schmidt zu Westerburg wurde Herr Pfarrer Zöllner zum Kreisschulinspektor ernannt. Eine Revision fand in Laufe des Februar 1904 statt, die Frühjahrsprüfung am 25 März.


Entlassen wurden 6 Schüler, 2 Mädchen und 4 Knaben


Winnen, den 26. März 1904 K. Wengenroth









1904 - 05



Vom 20. Oktober - 2. November wurde auf Anordnung des Kreisarztes die Schule geschlossen, weil zwei Kinder des Lehrers an Diphtherie erkrankt waren. Bei dem z .Zt herrschenden Lehrermangel sind viele Stellen unbesetzt, so auch Stahlhofen. Die Versehung dieser Stelle wurde dem Unterzeichner übertragen, vom 1. Februar ab. Die amtliche Revision durch Herrn Schulinspektor Zöllner erfolgte in der zweiten Hälfte des Februars. Die Frühjahrsprüfung hielt Herr Pfarrer Reitz am 31. März ab.

Entlassen wurden 4 Knaben und 1 Mädchen


Winnen, den 31. März 1905 K. Wengenroth






1905 - 06


Wegen des z. Zt. herrschenden Lehrermangels ist die Schulstelle zu Stahlhofen in diesem Schuljahr unbesetzt geblieben. Die Vertretung wurde dem Unterzeichner übertragen. Die durch den Tod von Herrn Schulrat Hildebrand frei gewordene Stelle erhielt Herr Schulrat Flebbe, seither in Hannover. Auf der im Herbst stattgefundenen Lehrerkonferenz war auch der Herr Schulrat anwesend. Die amtliche Revision der hiesigen Stelle erfolgte im August durch Herrn Kreisschulinspektor Zöllner. Die Frühjahrsprüfung fand am 30. März unter Leitung des Herrn Pfarrers Reitz statt.

Zur Feier der silbernen Hochzeit unseres Kaiserpaares hatten sich am 27. Febr. der Schulvorstand und die Schulkinder um 11 Uhr vollzählig eingefunden. Eingeleitet wurde dieselbe mit Gesang u. Gebet. Daran anschließend hielt der Lehrer eine Ansprache, in welcher auf das schon vorbildliche Familienleben unseres Kaiserpaares hingewiesen wurde. Zweierlei wurde als dann noch hervorgehoben.

1.) Warum wir Gott heute zu loben haben.

2.) Warum unser Volk sich heute feiern darf.

Mit dem Anfang des Liedes „ Allein Gott in der Höh sei Ehr „ und Gebet wurde die Feier geschlossen.

Der Lehrer K. Wengenroth wurde im Sommer 1906 krankheitshalber beurlaubt. Von da ab wurde die Stelle von den 2 u. 3 Lehrern aus Gemünden mitversehen bis 1.4.1908.

Aufgenommen wurden 8 Kinder

Schülerzahl: 51


Winnen, den 5.4.08 W.Scherf





Nachdem die hiesigen Schulstelle fast 2 Jahre verweist gewesen, gerade nicht zum Wohle der Kinder und der Gemeinde, wurde sie mir am 14.März des Jahres von der königlichen Reg. übertragen. Ich bin am 12.2.1887 zu Frankfurt/M. geboren, woselbst ich bis zu meinem 14. Lebensjahr die Glauburgschule, eine Volksschule, besuchte. Von da an ging ich nach Usingen um mich für den Lehrerberuf vorzubereiten. Nach vollendeter Studienzeit genügte ich meiner Militärpflicht in Homburg v.d.H.. Mit Freude ging ich dann früher an meine neue Wirkungsstätte, wo ich leider Zustände vorfand, die einem Anfänger nicht großes Vertrauen einflößen konnten. Zwar ist es mir mit Gottes Hilfe und freudiger Arbeit jetzt soweit gelungen, den Lehrer in dem Ort als das aufkeimen zu lassen, was er ist, die Kinder aber zu solchen Schulkindern zu machen, die wenigstens äußerlich das tun, was man von ihnen verlangen muß, und ich hoffe, sie auch so weit zu bringen, daß die großen Lücken ihres Wissens ausgefüllt werden und als Menschen in die Welt treten können, die darin bestehen und durchkommen können. Möge sie alle wie mich der Wahlspruch leiten.

„ Bete und arbeite! „

Dabei möchte ich es nicht versäumen, an dieser Stelle schon den Winnern Bürgern meinen Dank auszudrücken für ihre Hilfe bei meiner Wirksamkeit.


Winnen, den 19.Mai 1908 W. Scherf



Zur gründlichen Ausbildung der Lehrer wurde am 25. - 30. Mai in Westerburg ein

Spielkursus abgehalten, der uns mit den Jugendspielen vertraut machen sollte, und dies in schöner und interessanter Weise tat. Mit großer Freude gedachte ich der schönen Zeit.


Winnen, den 2. Juni 1908 W. Scherf



Am 17. September hielt Herr Regierungsschulrat Flebbe aus Wiesbaden Revision ab,

wobei er seine Freude über die geschehene Arbeit ausdrückte und mir Glück und weiteren Segen wünschte und das Vertrauen zu einem guten Erfolg sagte.


Die Kreislehrerkonferenz fand am 25. September in Westerburg statt. Nach einer Lehrprobe des Kollegen Hehs,Rehe, hielten Kollegen Eckhard, Gemünden und Färber , Westerburg einen Vortrag über Die neue Zeichenmethode. Sie verstanden es in ausführlicher Weise das Wesen klarzulegen, wie überhaupt ihre ganze Methode den größten Anklang fand. Wir zeichnen seit 1. April auch nach der neuen Methode, ich habe recht schöne Erfolge erzielt.

Da eine ministerielle Verfügung eine Revision des Lehrplans verlangt, so wurde diese Verfügung besprochen und um ihr nachzukommen ,wurde eine Kommission gewählt, die unseren Lehrplan demgemäß umarbeiten soll. Die Kommission tritt im Winter zusammen. Im übrigen war der Tag sehr anregend und interessant.

Auf mein Drängen wird das Feueranzünden nicht mehr von den Kindern, sondern von

2 Leuten aus dem Orte besorgt.

Die Vergrößerung der Baumschule wurde umgearbeitet und wird im nächsten Frühjahr neu bepflanzt werden. Hierbei möchte ich für auftretende Zweifel bemerken, daß die Gemeinde die jungen Bäume auch kauft, der Erlös dem Lehrer für seine Arbeit zufällt.


Winnen, den 26. September 1908 W.Scherf



1909 - 10


Das Sommerhalbjahr verlief ohne Störung des Unterrichts. Es brachte uns neben einer neuen Schultafel neue Lesebücher.

Am 14.9.09 fand die diesjährige Kreislehrerkonferenz statt. Der im Winter ausgearbeitete Lehrplan wurde der Versammlung zur Bewertung und Genehmigung vorgelegt, um jetzt an die Regierung zu gehen.

Das Sedansfest wurde in üblicher Weise gefeiert.


Winnen, den 17.9.1909 W. Scherf











Am 14. Dezember hielt Herr Kreisschulinspektor Pfarrer Zöllner seine diesjährige Revision. Er äußerte seine Zuversicht und wünschte, daß Gottes Segen bei der Arbeit nicht fallen möge. Damit Ersprießliches und Gutes geleistet werden Könne. In Weise schenkte er der Schule eine Wandkarte von Europa. Ferner würde auf sein Drängen Hirts Anschauungsbilder „ Die Jahreszeiten „ angeschafft.


Am Sonntag vor Weihnachten fand eine Weihnachtsfeier für die Schulkinder statt, der die Eltern beiwohnten. Die Feier verlief in sehr schöner und anregender Weise. Ein jedes Kind bekam eine kleine Gabe.


Winnen, den 21.12.1908 W. Scherf


Im Winter war eine ländliche Fortbildungsschule eingerichtet. die von 13 Schülern besucht wurde. Herrn Kreisschulinspektor Pfarrer Zöllner hielt am 10.3.09 Revision ab, während die Prüfung am 22.3.09 Herr Pfarrer Reitz vornahm.

Die diesjährige Frühlingsprüfung in der Schule wurde am 22. März abgehalten.


Es wurden entlassen am 31.3.09 4 Mädchen und 2 Knaben.


Kaisers Geburtstag wurde in üblicher Weise gefeiert.


Aufgenommen wurden am 1. April 6 Knaben und 1 Mädchen, jetzige Schülerzahl: 52


Winnen, den 1.4.09 W. Scherf






1910 - 11



Das Sommerhalbjahr verlief ohne Störung. Das Sedansfest wurde in üblicher Weise gefeiert.

Die Kreislehrerkonferenz fand am 18.11.10 statt, Kollege Gade, Emmerichenhain hielt in Andenken an den 100. Todestag der Königin Luise eine Lehrprobe über dieses Thema., Kollege Nöll erfreute durch seinen Vortrag „ Die Schundliteratur und ihre Bekämpfung! „ ,wozu Kollege Tigges übernommen hatte. Die Gründung Schülerbibliothek in jeder Schule wurde beschlossen. Der Vortrag des Kollegen Lichterfeld „ Leibesübungen in Volksschulen „ ( in Anschluß vom Ministerb. Verfügung v. 13.6.10) brachte den Wunsch, bei jeder Schule einen Spielplatz zu schaffen. Der neue Landrat Abicht versicherte seine Beihilfe und Unterstützung .


Am 15.12.10 hielt der Kreisschulinspektor seine diesjährige Prüfung ab.

Vom November bis März war wiederum eine ländliche Fortbildungsschule eingerichtet, die von 15 Schülern besucht wurde.


Des Kaisers Geburtstag wurde in üblicher Weise begangen.